Briefe schreiben


Ich habe immer gerne Briefe geschrieben, schon als Kind. Aber so richtig angefangen hatte das mit 14 oder 15, ich weiß nicht mehr genau. Ich hatte damals eine Brieffreundin, und das Internet gab es damals noch nicht. Also mußte man schon Papier und Stift zur Hand nehmen und schreiben, richtig schreiben.

Ich habe die Briefe, die ich damals bekam immer noch, in einem unromatischen Aktenordner. Ich sollte sie mal binden lassen. Den Briefkontakt von damals gibt es lange nicht mehr, ich weiß nicht wer aufgehört hat, irgendwann kamen keine Briefe mehr und wurden nicht mehr geschickt. Keine Ahnung, vermisst habe ich das damals auch nicht richtig. Nach 15 wird man 16, 17, 18 und... Naja, man wird älter eben, nicht unbedingt bequemer, doch die Interessen verlagern sich.

Dennoch ist meine Vorliebe für Briefe unterschwellig immer weiter gegangen, wie übrigens das Schreiben als solches auch. Aber grade Anfang meiner persönlichen 20er Jahre ist das alles etwas eingeschlafen. In dieser Zeit haben auch meine Tagebücher wenig beschriebene Seiten. Anderes war eben wichtiger.

In den 30er wurde es wieder mehr und hinzu kam auch eine wunderschöne Brieffreundschaft, die über Jahre ging, fast kein Brief unter 10 Seiten, wir hatten uns etwas mitzuteilen. Leider ist dieses alles irgendwann den Bach runter gegangen, wie man sagt.

Und heute? Ich würde gerne wieder schreiben, auf Papier mit Tinte, dann alles in einem Briefumschlag stecken und zur Post bringen - ein fast schon vergessenes Ritual...

Briefeschreiben ist die einzige Möglichkeit, Einsamkeit und Geselligkeit zu verbinden.
Lord George Gordon Noel Byron (1788 - 1824), englischer Dichter der Romantik



Inhaltsverzeichnis



14. April 2010
© Das Lorupaeum